In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Staatsverschuldung rückt die Diskussion um die Sicherheit von Sparguthaben und privaten Vermögen immer stärker in den Fokus. Immer wieder tauchen Sorgen vor einer möglichen Enteignung durch neue Gesetze oder Steuern auf. Welche realen Risiken gibt es? Und wie können Sie Ihr Geld schützen? Wir geben einen aktuellen Überblick, erklären Hintergründe, zeigen konkrete Maßnahmen zur Geldsicherung und berichten von echten Erfahrungen.
Seit Anfang 2015 ist in Deutschland das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) in Kraft. Dieses Gesetz sieht vor, dass im Falle einer Bankenkrise die Finanzaufsicht (BaFin) oder die Europäische Zentralbank (EZB) direkt eingreifen kann, um angeschlagene Banken zu retten oder geordnet abzuwickeln – und das auch mit dem Geld der Kunden. Dazu wurden die sogenannten Bail-in-Regeln etabliert: Guthaben von Kunden über 100.000 Euro können im Krisenfall teilweise oder vollständig enteignet werden, um die Bank zu stützen oder zu sanieren.
„Zusammenfassend ermöglicht das SAG Gesetz den zuständigen Behörden, Bankguthaben von Kunden im Rahmen von Sanierungs- oder Abwicklungsmaßnahmen zu enteignen.“ [WohnsitzAusland.com]
Diese Einschränkung betrifft nicht nur große Investoren, sondern durchaus auch Privatkunden, Selbstständige oder mittelständische Unternehmer. Besonders kritisch: Im Falle einer solchen Enteignung durch das SAG-Gesetz bestehen keine rechtlichen Möglichkeiten für die Betroffenen, gegen die Maßnahme vorzugehen oder das Geld zurückzufordern. Ein Widerspruchsverfahren ist ausgeschlossen.
Gerade weil Bankpleiten in einer nächsten Finanzkrise nicht ausgeschlossen sind, ist ein aktiver Vermögensschutz immer wichtiger. Viele Experten empfehlen deshalb, das eigene Vermögen zu streuen und nicht zu große Summen auf einem einzelnen Bankkonto zu lassen.
Der Schutz von Einlagen in Deutschland basiert auf zwei Säulen:
Während das gesetzliche Sicherungssystem als relativ solide gilt, gab es gerade im Krisenfall – wie z. B. 2008 in Zypern – Fälle, in denen Guthaben über der Sicherungsgrenze zur Rettung der Banken herangezogen wurden.
Banktyp | Einlagensicherung (gesetzlich) | Zusätzliche Absicherung |
---|---|---|
Privatbanken | 100.000 € | Ja (Einlagensicherungsfonds) |
Sparkassen / Volksbanken | 100.000 € | Ja (Institutssicherung) |
Ausländische Banken | Je nach Herkunftsland | Meist keine zusätzliche Sicherung |
Wichtig: Die gesetzliche Einlagensicherung kann im Extremfall (z. B. Staatskrisen) ausgehebelt werden. Wer also größere Summen anlegen will, sollte das Geld auf mehrere Banken verteilen und sich mit alternativen Möglichkeiten der Vermögenssicherung beschäftigen.
Während die klassische Enteignung selten ist, erfolgt der schleichende Zugriff auf Vermögen häufig subtiler – etwa durch Inflation oder neue Steuern. Die anhaltend hohe Inflation der letzten Jahre sorgt dafür, dass Sparguthaben auf dem Konto jedes Jahr real an Wert verlieren. Wer nicht gezielt gegensteuert, erlebt eine schleichende Enteignung – Vermögensschutz bedeutet heute auch Inflationsschutz!
Aktuell wird zudem im politischen Raum über neue Vermögensabgaben diskutiert. Die SPD befürwortet zum Beispiel eine einmalige Abgabe von 10% auf Vermögen ab 2 Millionen Euro. Damit könnte nicht nur Privat- sondern auch Betriebsvermögen betroffen sein. Gerade Inhaber kleiner und mittlerer Betriebe sehen darin eine erhebliche Gefahr, denn auch gebundenes Firmenkapital könnte zur Kasse gebeten werden.
„Schon im Sommer 2024 sprach die SPD sich dafür aus, dass Reiche mehr Steuern zahlen müssten. Auch … zählt die Vermögensabgabe noch zu den Maßnahmen, die die Partei nach einem Wahlsieg direkt umsetzen möchte.“ [steuermentoring.de]
Konkrete Gesetzespläne stehen zwar noch aus, dennoch ist das Thema präsent wie lange nicht mehr – gerade mit Blick auf die enorm gestiegene Staatsverschuldung durch die Corona- und Ukraine-Krise.
Neben echten Enteignungen setzt die Politik verstärkt auf die Lenkung von Spargeldern. Laut EU-Kommission liegen europaweit rund 10 Billionen Euro auf klassischen Giro- und Sparkonten – eine gewaltige Summe, die vielfach ungenutzt bleibt. Daher empfiehlt die EU verstärkt, Ersparnisse an den Kapitalmarkt zu bringen, etwa durch Investitionen in Fonds oder Aktien. Ein direkter staatlicher Zugriff – beispielsweise eine Zwangsanlage – ist in der EU aber aktuell nicht geplant.
Experten warnen dennoch: Bei einer weiteren Zuspitzung der Haushaltslage und hoher Kapitalflucht könnten schärfere Instrumente kommen, um Sparguthaben zu sichern oder zu lenken.
Einen Überblick über die Debatte liefert z. B. [Deutsche Welle]
Viele Deutsche möchten ihr Vermögen krisenfest machen – die Unsicherheit ist groß. Was können Sie ganz konkret tun? Hier sind bewährte Strategien:
Viele Mittelständler und private Anleger setzen heute auf eine Kombination aus mehreren Strategien. Familie Z. aus Frankfurt verteilte ihr Erspartes auf drei verschiedene Banken und investierte parallel in einen globalen ETF sowie eine kleine Eigentumswohnung als Inflationsschutz. Herr D., ein selbständiger Handwerker, setzt hingegen auf das Ansparen in Goldmünzen und ein kleines Portfolio an Dividendenaktien.
Experten weisen immer wieder darauf hin: Die individuelle Vermögensverwaltung sollte zur eigenen Lebenssituation passen und regelmäßig überprüft werden. Ein Vermögensverwalter kann helfen, die passende Strategie festzulegen, gerade in komplexeren Situationen oder bei mehreren Millionen Euro Vermögen.
Ob direkte Enteignung oder schleichende Entwertung durch Inflation – wer in Deutschland sparen will, steht 2025 vor erheblichen Unsicherheiten. Noch gibt es keine Anzeichen für einen großflächigen Staatseingriff, wie er etwa in Zypern 2013 zu beobachten war. Dennoch wächst die Gefahr, dass politische Lösungen zur Geldsicherung des Staates auch Sparguthaben und Vermögen betreffen.
Bleiben Sie informiert, sichern Sie Ihr Vermögen aktiv ab – und nutzen Sie professionelle Beratung, wenn Sie unsicher sind. So schützen Sie sich vor unangenehmen Überraschungen und sichern Ihren Wohlstand langfristig.
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