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EU-Gesundheitsminister wollen Quarantänezeiten verkürzen

Neue Regeln für die Quarantäne haben die Gesundheitsminister der EU-Staaten bei einer Rückkehr aus Corona-Risikogebieten vereinbart. Die Quarantäne soll dabei auf zehn Tage verkürzt werden, nicht wie bislang bei 14 liegen. Nach einer Konferenz mit seinen europäischen Kollegen hat dies Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mitgeteilt. Doch halten sich einige der Staaten die Möglichkeit offen, auch mehr als zehn Tage anzuordnen.

Spahn sagte in diesem Zusammenhang, dass es sich gut vorstellen könne, dass diese verkürzte Quarantänezeit auch für betreffende Reiserückkehrer in Deutschland gelten könnte. Innerhalb der EU ist die Frage daher „etwas umstritten, ob es möglich sein soll, durch ein negatives Testergebnis nach fünf Tagen auch europaweit im gemeinsamen Ansatz die Quarantäne zu verkürzen”, sagte Spahn.

Die neuen Beschlüsse der EU-Minister werden in die Abstimmungen zwischen dem Bund und der Länder mit einfließen, wenn es um die Corona-Strategie für den Herbst und den Winter geht. Anfang Oktober soll dann das aktualisierte Konzept zu einer Strategie für Quarantäne und Tests vorliegen.

EU-Kommission legt Leitlinien für einheitlichere Reiseregeln vor

Die EU-Kommission hat unterdessen Vorschläge für eine Vereinheitlichung der Corona-bedingten Reisebeschränkungen vorgelegt. Die Brüsseler Behörde sieht in diesem Konzept vor, schnellstmöglich eine Einigung auf gemeinsame Kriterien und Schwellenwerte für die Einführung von Reisebeschränkungen zu finden. Ein weiterer Vorschlag sieht vor, eine EU-Risikokarte und einheitliche Regeln für Reisen in eben solche Risikogebiete zu erstellen. Momentan sind die Test- und Quarantänepflichten für Reiserückkehrer sehr unterschiedlich geregelt.

Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind danach dafür verantwortlich, ob und wann diese Vorschläge dann in die Tat umgesetzt werden. Aus EU-Kreisen hieß es dazu, dass Deutschland im Rahmen seiner derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in den kommenden Wochen dieses Thema stark vorantreiben will. Vertreter der Mitgliedsstaaten sollen sich einer Vereinbarung zufolge darauf verständigt haben, zunächst eine Vergleichbarkeit der epidemiologischen Daten und eine verbesserte Kommunikation bei den Beschränkungen zu erhalten.

Jedes Land entscheidet bisher selbst und nach eigenen Kriterien, welche Länder und Regionen als Risikogebiete eingestuft werden. Die Bundesregierung warnt so zum Beispiel ganz aktuell vor Reisen nach Spanien, Brüssel oder auch in bestimmte Gebiete von Frankreich. Umgekehrt müssen Menschen, die aus Risikogebieten nach Deutschland einreisen, einen Corona-Test machen und sich gegebenenfalls an Quarantäneauflagen halten.