Angeboten worden sein sollen sie samt Stempel, Unterschrift und Chargen-Aufkleber. Einem TV-Bericht zufolge sind über den Telegram-Messenger gefälschte Impfpässe mit einem vermeintlichen Impfnachweise angeboten worden sein.
Das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ hat berichtet, dass in mehreren Gruppen des Telegram-Messengers gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten worden sind. Wie der Sender berichtet, sind diese mit einem Stempel, Unterschrift und auch einem Aufkleber mit einer Chargennummer versehen. Vorgetäuscht wurde durch den Stempel eine Herkunft aus einem der großen Impfzentren in Deutschland, etwa Bonn oder Frankfurt am Main.
Der Sender selbst hatte einen mutmaßlichen Händler befragt, der daraufhin sagte, dass er „Land unter mit Anfragen“ sei. Er nehme für einen solchen Impfpass 150 Euro, aus ganz Deutschland kämen seine Kunden. Die Autoren der Sendung legten die gefälschten Impfpässe den Verantwortlichen des Impfzentrums in Frankfurt vor, die sich davon geschockt zeigten.
Brisant und alarmierend ist dieser Bericht über den Handel mit gefälschten Impfpässen auch aus dem Grunde, da mehrere Bundesländer inzwischen beschlossen haben, geimpften Menschen mehr Freiheiten einzuräumen. So hatte Baden-Württemberg am Montag angekündigt, Lockerungen für Geimpfte zu ermöglichen, auch vom Berliner Senat sind solche Ausnahmen beschlossen worden. Geimpfte und symptomlose Menschen sollen sich dann unter anderem nicht mehr in Quarantäne begeben müssen, wenn sie Kontakt mit einem Covid-19-Fall hatten.
Blanko-Impfpässe frei verkäuflich
„Report Mainz“ berichtete, dass Benedikt Hart, der von Seiten des Deutschen Roten Kreuzes das Impfzentrum Frankfurt leitet, die gefälschten Pässe umgehend erkannt hatte. Er sagte gegenüber dem ARD-Magazin, dass in dem Zentrum jeder Arzt seinen eigenen Stempel habe, die eine nur ihm zugeteilte Nummer enthalte und der das Impfzentrum auch nicht verlasse.
Dies sei allerdings für Beamte, die einen solchen Impfpass möglicherweise an einer Landesgrenze kontrollieren, nicht zu erkennen. Die Verantwortlichen des Impfzentrums von der Stadt und dem Roten Kreuz kündigten an, umgehend Anzeige zu erstatten.
Auch werde der Handel mit gefälschten Impfpässen beim hessischen Landeskriminalamt in den Focus gestellt und strafrechtlich geahndet. Es sei strafbar, solche Fälschungen herzustellen, zu vertreiben oder zu nutzen. Der freie Verkauf von Blanko-Impfpässen führe zu einem ungleich höheren Angebot an gefälschten Impfbescheinigungen.
Offenbar ist es leicht, mit Impfpässen aus Papier Missbrauch zu betreiben, doch dauern im Gegenzug die Arbeiten an einer digitalen Variante des Impfnachweises in Deutschland noch an. Frühestens Mitte Mai könnten die ersten digitalen Impfzertifikate ausgegeben werden. Dies solle dann die Mobilität in Europa erleichtern.
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