Das 2G-Bändchen erobert Deutschlands Innenstädte. Wer eins hat, darf sich frei durch Läden bewegen und Weihnachtsmärkte besuchen. Man erhält das Armbändchen nach Vorlage des Impfzertifikats oder der Genesenen-Bescheinigung in teilnehmenden Geschäften. Das Konzept setzt sich fast überall durch, außer in Bayern – da hat das Gesundheitsministerium Sicherheitsbedenken.
Das 2G-Bändchen kommt jetzt nach Berlin und Brandenburg. Andere Bundesländer haben schon zuvor damit angefangen. Es handelt sich dabei um ein Einwegbändchen, das für einen Tag lang als Impfnachweis gilt oder als Nachweis über eine Genesung. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Festival-Bändchen. Man zeigt es am Eingang vor und bekommt Zutritt. Wer ein 2G-Bändchen trägt, darf an allen Veranstaltungen mit 2G-Beschränkung teilnehmen und ungestört shoppen gehen, ohne dass er oder sie jedes Mal das Impfzertifikat neu vorzeigen muss.
Die teilnehmenden Geschäfte hoffen, dass dadurch die Hemmschwelle zum Einkaufen abgebaut wird und wieder mehr Menschen in den Innenstädten einkaufen gehen. Denn dort herrscht bundesweit eine Flaute. Nach anderthalb harten Corona-Jahren mit Lockdowns und Zwangsschließungen haben viele Menschen ihre Einkaufsgewohnheiten ins Internet verlagert. Viele meiden noch immer Menschenansammlungen aus Angst, sich zu infizieren. Der Einzelhandel in den deutschen Städten ist deshalb dringend darauf angewiesen, dass dieses Jahr wenigstens das Weihnachtsgeschäft noch einmal aufblüht.
In einigen Einkaufszentren der Hauptstadt, in Hamburg und teilweise im Ruhrgebiet werden deshalb seit kurzem die 2G-Bändchen ausgegeben. So soll das Shopping-Erlebnis wieder attraktiver werden. Auch andere Bundesländer schließen sich der Idee an. In Hessen machen bereits einige Städte mit. Andere prüfen das Konzept noch.
Großer Ausreißer in Sachen 2G-Bändchen ist Bayern. Der dortige Einzelhandelsverband beklagt ebenfalls ein kraftloses Adventsgeschäft. Die Läden verzeichnen bis zu 60 Prozent weniger Kundschaft. Von Weihnachtsstimmung kann hier nicht die Rede sein. Einige Städte wollten deshalb ebenfalls die 2G-Bändchen einführen. Die Regierung in München sprach jedoch ein Verbot aus. Das bayerische Gesundheitsministerium bewertete das Konzept als unzulässig. Es reiche nicht aus, darauf zu vertrauen, dass die Kontrolle von Impfstatus und Identität bereits an anderer Stelle erfolgt sei. Die Geschäfte sollen weiter verpflichtet bleiben, dies selbst sicherstellen. Außerdem seien die Bändchen nicht „fälschungssicher“, teilte das Ministerium mit.
Ein Sprecher des Handelsverbands zeigte sich enttäuscht, da die Bändchen sicher „eine Erleichterung“ geschafften hätten. Andererseits hätte er auch mit Bändel keinen Durchbruch erwartet. Im Einzelhandel zeige sich, dass viele Menschen sich auch bei 2G nicht sicher fühlten.
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