In einem Interview mit dem Magazin „Spiegel“ berichtet der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, über die drohende fünfte Welle. Das wundert, denn noch nicht einmal die aktuell vierte Welle scheint bislang gebrochen.
Im Fokus der drohenden fünften Welle steht laut Wieler übrigens die neue Corona-Mutation „Omikron“, die offenbar erstmals in Südafrika entdeckt wurde, sich mittlerweile aber schon in anderen Ländern verbreitet. „Diese Variante wird sich sehr schnell verbreiten, die fünfte Welle wird kommen.“ Deshalb müsse laut Wieler auch das aktuelle Niveau des Infektionsgeschehens deutlich gesenkt werden.
Wer die täglichen Infektionszahlen aufmerksam beobachtet merkt, dass die Neuinfektionen rückläufig sind. Die gültigen Maßnahmen als direkte Konsequenz jetzt aber schon wieder zu lockern, wäre laut Wieler ein großer Fehler. „In einigen Landkreisen liegt die Inzidenz immer noch bei über tausend und das ist viel zu hoch.“ Ziel müsse es deswegen sein, die Fallzahlen weiter zu reduzieren. Dann gäbe es die Chance, „die Omikron-Welle flach zu halten“, erklärt Wieler. Ob er recht behält und wie die Zukunft jedoch am Ende genau aussieht, ist unklar.
Um die fünfte Welle in Schach zu halten, empfahl Mediziner Lothar Wieler deswegen in besagtem Interview jetzt folgendes: „Impfen, impfen, impfen, konsequent Masken tragen, Kontakte beschränken, Großveranstaltungen absagen, Hotspots wie Clubs schließen, kontrollieren, ob die 2G-Regeln eingehalten werden.“ Zudem müsse der Schutz für Alten- und Pflegeheime „so hoch wie möglich“ gefahren werden.
In der Theorie klingt all das wirklich gut, aber in vielen Bundesländern und in einzelnen Städten hapert es auch knapp zwei Jahre nach Beginn der Pandemie noch an der Umsetzung. Und wenn genau die fehlt, kann die Politik auch weiterhin noch viele verschiedene Maßnahmen erlassen – am Ende kommt es darauf dann nur bedingt an.
Foto: RKI-Chef Wieler über dts-Nachrichtenagentur
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