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Spritpreise werden zum Jahreswechsel explodieren

An den Zapfsäulen herrscht noch relative Ruhe, auch wenn der Ölpreis wieder auf Vorkrisenniveau ist. Aber zum Jahreswechsel wird es einen heftigen Sprung geben, denn die Steuerschraube des Staats schlägt dann massiv zu.

Fahrten zur Tankstellen schmerzen derzeit noch nicht so sehr, auch wenn der Ölpreis und auch das Heizöl sich stark verteuert haben. Noch sind die Spritpreise weitestgehend stabil und weit unter dem Vorkrisenniveau. Doch ändert sich das bald, denn zum Jahreswechsel gibt es einen Preissprung, getrieben vom Staat.

Um rund 30 Prozent hat sich seit Anfang November der Rohölpreis verteuert. Die wichtigsten Ölsorten sind damit so teuer wie vor der Corona-Krise. Grundsätzlich ist die ein gutes Zeichen, denn es zeigt eine wachsende Nachfrage aufgrund zunehmender Transporttätigkeit auf.

Impfstoffe dienen als Ölpreis-Pusher

Die Krise bewirkte dann einen dramatischen Einbruch der Weltwirtschaft, ausgelöst durch die verhängten Beschränkungen im öffentlichen Leben. Zwischenzeitlich gab es kurzfristig in den USA sogar negative Ölpreise.

Nun hat sich aber der Ölmarkt wieder gewendet und dies hängt auch mit der Aussicht auf eine schnelle Einführung von Corona-Impfstoffen zusammen. „Das steigert das Vertrauen des Marktes in eine schnelle Normalisierung der Wirtschaft und damit der Ölnachfrage“, sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.

Heizöl deutlich teurer geworden

Durchgeschlagen hat der steigende Ölpreis schon beim Heizöl. Hier ist der Preis seit Anfang November schon um 6 Euro pro 100 Liter gestiegen. Durchschnittlich liegt er derzeit bei gut 43 Euro. Doch sind es immer noch mehr als 20 Euro weniger als im gleichen Zeitraum im letzten Jahr.

An den Zapfsäulen hingegen ist noch nicht viel davon zu merken. Im Wochenschnitt sind für Super E10 die Preise um rund 0,7 Cent gesunken. Dies hat der ADAC am Mittwoch mitgeteilt. Am Dienstag lag der Preis im bundesweiten Mittel bei 1,204 Euro, um 0,1 Cent verteuerte sich das Diesel auf 1,063 Euro. Diese liegen weit unter den Bewertungen aus dem März, als Super im Schnitt 1,325 Euro und Diesel 1,178 Euro kosteten.

Tanken und Heizen könnten jedes Jahr teurer werden

Doch wird es bald mit dem günstigen Sprit vorbei sein. Gleich zwei Effekte werden spätestens zum Jahreswechsel dann die Preise treiben, so ein Sprecher des ADAC. Der CO2-Preis wird dann pro Tonne bei 25 Euro liegen. Dadurch steigen die Preise automatisch um rund 8 Cent pro Liter Diesel und 7 Cent pro Liter Super E10. Mittlerweile ist dies die dritte CO2-basierte Steuer, die Autofahrer nach Öko-Steuer und Kfz-Steuer zahlen müssen.

Gleichzeitig läuft die Mehrwertsteuersenkung dann aus. Dann kommen nach Angaben des ADAC noch einmal 10 bis 11 Cent pro Liter Sprit obendrauf. Selbiges gilt dann auch für den Heizölpreis. Im Vergleich zum ursprünglichen Plan von 10 Euro pro Tonne CO2 bedeutet es mehr als eine Verdopplung. Und es wird nach 2021 kontinuierlich weiter aufwärtsgehen. Benzin, Diesel und Heizöl werden analog zu einer Staffelmieterhöhung jedes Jahr teurer.