Infiziertes Personal: Acht Tote nach Corona-Ausbruch in Seniorenheim

In einer Senioren-Residenz in Schorfheide am Werbellinsee gab es einen großen Corona-Ausbruch. Insgesamt sind mit Stand von heute 42 Bewohner und 15 MitarbeiterInnen der Einrichtung „Haus am Werbellinsee“ infiziert. Acht Menschen sind dort bislang an Covid-19 verstorben. Dies bestätigte auch das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim am Freitag dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. „Es ist eine sehr ungünstige Situation in diesem Heim, weil zwar die Bewohner recht gut geimpft sind, aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine relativ geringe Impfquote haben“, erklärt Amtsärztin Heike Zander. „In dieser Einrichtung beträgt die lediglich ungefähr 50 Prozent.“

Doch noch schlimmer als die offenbar nicht ausreichende Impfquote, ist das Verhalten des Einrichtungsleiters. Der hatte nach Erhalten seines positiven Testergebnisses das Heim sogar noch einmal betreten. Gegen ihn läuft jetzt ein Bußgeldverfahren.

Ob das Betreten des Mannes allerdings tatsächlich ursächlich für den großen Ausbruch in der Residenz war, ist fraglich. Denn mittlerweile steht fest: Zu diesem Zeitpunkt waren bereits einige Bewohner und MitarbeiterInnen ebenfalls infiziert.

Amtsärztin Zander kritisiert anlässlich dieses Falles, dass die Impfungen für Angestellte in Pflegeeinrichtungen noch immer freiwillig seien. „Das hat für mich auch was mit einer Berufseinstellung zu tun“, findet sie und spricht damit sicherlich vielen ihrer Kollegen und Kolleginnen aus der Seele.

Zwar werde in den meisten deutschen Pflegeeinrichtungen immer wieder flächendeckend über (teils auch niederschwellige) Impfangebote informiert, aber letztendlich bleibe es nach wie vor eine freiwillige Entscheidung, die es zu akzeptieren gilt. Auch, wenn das angesichts eines solch gravierenden Ausbruchs und dem Tod von acht Menschen sicher nur schwer zu verkraften ist.

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