Die Republik Moldau ist eines der ärmsten Länder in Europa. Trotzdem hat es seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine pro Kopf mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen als jedes andere Land in Europa. Nun hat Annalena Baerbock bestätigt, dass das Land weitere dringend benötigte finanzielle Unterstützung leisten wird.
Moldawien ist bereits stark vom Krieg in der Ukraine betroffen: Sowohl Lebensmittel als auch Energie sind knapp. Dennoch bietet das Land weiterhin Zuflucht für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. Schätzungen zufolge hat die Republik Moldau bisher über 500 000 Flüchtlinge aufgenommen, von denen etwa 70 000 beschlossen haben, im Land zu bleiben. Moldawien selbst hat nur 2,5 Millionen Einwohner, so dass dies einen erheblichen Anstieg bedeutet.
Die Wirtschaft der Republik Moldau ist durch den Krieg beeinträchtigt: Seine lebenswichtigen wirtschaftlichen Verbindungen zur Ukraine und zu Russland sind zerrüttet. Die Unternehmen können ihre Waren nicht exportieren, die Energiepreise steigen dramatisch an, und die Lieferketten sind unterbrochen.
Infolgedessen liegt die Inflationsrate jetzt bei 29 Prozent. Laut Außenminister Baerbock will Deutschland der Republik Moldau auf drei Ebenen helfen:
Erstens durch die Mobilisierung von politischer und finanzieller Unterstützung: Dazu gehört ein substanzieller Zuschuss von insgesamt bis zu 77 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit mit Moldawien. Davon sind 40 Millionen Euro für das Programm zur Verringerung der Energieanfälligkeit der Republik Moldau vorgesehen. Dabei handelt es sich um einen direkten Zuschuss, mit dem insbesondere die ärmsten Familien des Landes unterstützt werden sollen.
Deutschland wird außerdem zusätzliche Mittel zur Unterstützung von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinschaften in Moldawien bereitstellen. Damit können Schulen ausgebaut werden, um allen Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, und es können Heizungen für den Winter installiert werden. Auch die Versorgung von geflüchteten Frauen und Mädchen in der Region wird unterstützt, da diese in diesem Krieg besonders gefährdet sind.
Die dritte Maßnahme wird in Form einer langfristigen “Nothilfe” für die Republik Moldau erfolgen. Dazu gehört die Umstellung auf erneuerbare Energien, um das Land energieunabhängiger zu machen. Deutschland wird auch eine Reform der öffentlichen Verwaltung in Moldawien und den Kampf gegen Korruption unterstützen. Laut Baerbock “werden all diese Maßnahmen dazu beitragen, unser gemeinsames Ziel zu erreichen: die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen in Moldawien.”
Foto: Annalena Baerbock, über dts Nachrichtenagentur
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