Paukenschlag: Strompreis steigt erstmals um 1.000 Prozent

Strom wird zum Luxusgut. Das hat sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet. Doch jetzt haben die Preise für die 1-Jahres-Abdeckung der Grundlast an der Börse rund 400 Euro pro Megawattstunde (MWh) durchbrochen. Das sind also über 40 Cent je Kilowattstunde Strom. Eine Grenze, die Deutschland zum aller ersten Mal durchbricht. Das macht – völlig zurecht – große Sorge bei den Unternehmen, aber auch bei den Endverbrauchern. Vor allem für die energieintensive Industrie Deutschlands bedeutet das große Schwierigkeiten.

Der aktuelle Preis sei 1.000 Prozent teurer als im Durchschnitt des Zeitraums von 2010 bis 2020. Für die gleiche Menge Strom hatte man hier im Schnitt nur 41,10 Euro/MWh zahlen müssen. Man sieht: Ein wahnsinniger Preisanstieg.

Aber auch wenn man sich die Entwicklung des vergangenen Jahres anschaut, muss man schlucken: Vor genau einem Jahr lag der Strompreis am Handelsmarkt noch bei unter 100 Euro. Doch seitdem klettern die Preise scheinbar ununterbrochen. Im Dezember 2021 lag der Preis dann schon bei 200 Euro/MWh.

Doch woran genau liegt der enorme Preisanstieg? Als Haupttreiber gelten die Gaspreise. Deutschland plant, schnellstmöglich weniger Erdgas für die Stromerzeugung einzusetzen. So wird man autarker und konnte auch die Kosten für Strom alsbald möglich wieder senken. Um diese Autarkie zu gewährleisten, sollen bald schon – zumindest vorrübergehend – Steinkohlekraftwerke ans Netz gehen. Das berichtete zuletzt noch die Tagesschau. Aus genau diesem Grunde wird momentan in der deutschen Politik auch die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken diskutiert.

Um die Strompreise nicht länger zahlen zu müssen, denken immer mehr Menschen über die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage nach. Mit ihr kann man ganz selbstständig Strom produzieren und diesen bei Bedarf auch einspeichern, um auch bei fehlender Sonne (beispielsweise in der Nacht) ausreichend Strom zur Verfügung zu haben.